Projektträger

Anerkannte Träger der Kinder- und Jugendhilfe Sachsens

Die Landesarbeitsgemeinschaften (LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V. und  LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V.) sind anerkannte Träger der Kinder- und Jugendhilfe Sachsens.

Förderung

Deren Projekte, die Landesfachstellen der Mädchen*- und der Jungen*arbeit werden seit mehreren Jahren vom Freistaat Sachsen im Bereich der überregionalen Jugendhilfe Sachsens gefördert.

Diese Förderung umfasst sowohl Konzeptberatung, wie auch die Weiterbildung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe Sachsen im Bereich geschlechterreflektierender Arbeit (Erwachsenenbildung).

Beratungs- und Bildungsangebote für pädagogische Fachkräfte

Im Bereich trans*, inter* und nicht-binärer junger Menschen in Sachsen existieren bereits seit mehreren Jahren Beratungs- und Bildungsangebote für pädagogische Fachkräfte – eine landesweite Struktur gibt es bisher nicht. Das Queere Netzwerk Sachsen, welche diese Struktur abbilden könnte, ist kein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe.

Durch die Änderung des §9 SGB VIII, also der Einbeziehung trans*, inter*, und nicht-binärer junger Menschen in die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe dezidiert aufzunehmen, können begründet zeitnah Förderanträge in diesem Bereich formuliert werden, um dem Gesetzesauftrag und dem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden.

Damit das Projekt nicht aus formalen Gründen aufgeschoben wird und jetzt umgesetzt werden kann, haben die beiden LAGen entschieden, die Projektanträge für bildungsreferierende Personen im Bereich trans*, inter* und nicht-binärer junger Menschen in Sachsen beim Landesjugendamt in Abstimmung mit den regionalen Vereinen und dem Queeren Netzwerk Sachsen, einzureichen.

Das Verständnis von Geschlecht hat in den letzten Jahren einen großen Wandel vollzogen: Es hat sich erweitert und vervielfältigt. Das Aufbrechen binärer, hierarchisierender Geschlechterstrukturen kann nur durch die Beteiligung Aller gelingen. Wir nehmen uns diesen Herausforderungen in unserer Arbeit an. Die bestehenden binären Empfehlungen zur Mädchen- und Jungenarbeit in Sachsen waren veraltet und unzureichend reflektiert. Diese waren bereits Ausgangspunkt für den mehrjährigen Prozess der Ausarbeitung der Fachempfehlung zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen¹ im Rahmen des SGB VIII in Zusammenarbeit der LAG Queeres Netzwerk Sachsen, LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen, LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen, sowie vielen weiteren Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe.

Um den spezifischen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und ggf. dem Schutzauftrag gerecht zu werden, ist es unser Ziel, die pädagogischen Fachkräfte für die Themen der geschlechtlichen Vielfalt zu sensibilisieren und zu schulen. Wir sind davon überzeugt, dass trans*, inter* und nicht binäre Kinder und Jugendliche diskriminierungssensible und sichere Räume brauchen, um sich wertfrei mit ihrer Identität und ihrem Geschlecht auseinanderzusetzen.

Mit der vielfältigen Erweiterung unserer Teams durch die Fachstelle TIN* unterstreichen wir die Anerkennung der geschlechtlichen Vielfalt, um zusammen mit den weiteren Projekten der Landesarbeitsgemeinschaften vielfältige Lebenswelten der Kinder- und Jugendlichen abzubilden, diese sichtbar zu machen und auf deren Bedarfe zu einzugehen.

¹Zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII, HG.: Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V. Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V., Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen e.V., 2020.

Link: https://www.juma-sachsen.de/files/2020/02/GR_Fachexpertise_SN.pdf