Qualifizierungsreihe für Fachkräfte: Geschlechtervielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe

Die gesamte Ausschreibung findet sich hier.

Starre Geschlechteranforderungen und Geschlechterstereotype schränken die Persönlichkeitsentwicklung aller jungen Menschen ein. Meist beziehen sich diese Anforderungen und Vorurteile auf ein binäres (zweigeschlechtliches) Geschlechtersystem. Dies hat insbesondere Auswirkung für trans*, inter* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche, die in einem besonders hohen Maße von Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung betroffen sind. Die Novellierung des SGB VIII fordert in §9 die Berücksichtigung der verschiedenen Lebenssituationen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen und somit entsprechende pädagogische Maßnahmen zur Verringerung von Benachteiligungen und zur Förderung von Gleichberechtigung.

So viel zur Theorie. Doch welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Praxis? Was bedeutet es, trans*, inter* und/oder nicht-binär zu sein? Wie drückt sich die geschlechtliche Identität aus? Wie gehe ich als Fachkraft professionell mit tin* Kindern und Jugendlichen um? Welches Pronomen ist angemessen für junge Menschen? Wie können tin* Kinder und Jugendliche bei Freizeiten angemessen untergebracht werden? Welche Rechte haben Kinder und Jugendliche in Bezug auf ihre eigene Identität? Welche rechtlichen Handlungsspielräume stehen pädagogischen Fachkräften zur Verfügung?

Die Qualifizierungsreihe richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in einem praxisrelevanten Anstellungsverhältnis.

Ziele der Qualifizierungsreihe

• Handlungssicherheit im Umgang mit tin* Klient*innen
• Sensibilisierung für & Wissenserwerb zu geschlechtlicher Vielfalt
• Wissen über und Verständnis für die Lebensrealitäten und Herausforderungen von tin* Kindern und Jugendlichen
• Kennenlernen rechtlicher Rahmenbedingungen und medizinischer Grundlagen im Kontext geschlechtlicher Vielfalt
• Erarbeitung einer intersektionalen und diskriminierungssensiblen Haltung
• Kennenlernen geeigneter Beratungs- und Anlaufstellen zur Weitervermittlung
• Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionierung
• Kenntnis über tin* sensible Materialien und Literatur

Umfang & Qualifizierung

Die Qualifizierungsreihe besteht aus insgesamt sechs Modulen und dauert von September 2024 bis August 2025. Neben den sechs Präsenzmodulen, die jeweils drei Tage umfassen, wird sie ergänzt durch Phasen selbstständiger Arbeit in Lerngruppen.

Die Teilnehmer*innen erhalten einen Nachweis über die Qualifizierung zur „Fachkraft für geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe“. Voraussetzung dafür ist die Anwesenheit bei allen Modulen sowie entweder die Erstellung eines theoretischen Abschlussberichts zu einem Thema im Themenfeld oder die Entwicklung und Umsetzung eines Praxisprojekts im Themenfeld, begleitet von einem kurzen Bericht.

Organisatorisches & Kosten

Der Teilnahmebetrag für die gesamte Qualifizierungsreihe beträgt 800€, Ratenzahlung ist möglich. Auf Anfrage sind Ermäßigungen möglich. In den Kosten sind die inhaltliche Gestaltung der Module, Übernachtung im Einzelzimmer und vegan/vegetarische Vollverpflegung enthalten. Die An- und Abreisekosten sind selbst zu tragen.

Die Gruppengröße beträgt maximal 12 Personen.

Die Module beginnen jeweils am Anreisetag um 15 Uhr und enden am Abreisetag um 15 Uhr.

Anmeldung

Schicke bitte das ausgefüllte Anmeldeformular bis zum 15. August per Mail an kontakt [ät] fachstelle-tin-sachsen [punkt] de.